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Übersee Museum
I Überlebensmittelreste
Bekanntes und beliebtes Essen - Lebensmittel in fremden Kulturen –
die Inszenierung eigener und befremdlicher Esskultur
Die Beschäftigung mit dem eigenen Ess- und Konsumverhalten und
den gängigen Werbestrategien der Genussmittelbranche stand hier
im Vordergrund. Lebensmittelverpackungen jeder Art fanden als nutzlos
gewordener Müll in den Ausstellungsbereichen des Übersee
Museums einen neuen Sinn, indem sie anderen Objekten inhaltlich zugehörig
gemacht wurden. Geschichten rund um den eigenen mitgebrachten Gegenstand
wurden erfunden; Objektskizzen und -beschreibungen für die Verpackungen
angefertigt und die Müll-Objekt ‚verunstaltet’, mit
einer neuen Anti-Werbestrategie: Kauf mich nicht! Kauf Dich unglücklich!
Ausgestellt und von den SchülerInnen signiert bekamen die Verpackungen
einen neuen aufwertenden Stempel, einen anderen Gebrauchs- und Verzehrcharakter,
angelehnt an Daniel Spoerri „L’épicerie”(1961).
II Tischinszenierung
Verschiedene Utensilien, auf einem Tisch dekorativ arrangiert, erzählen
dem Betrachter eine Geschichte, vergleichbar mit den Fallenbildern
von Daniel Spoerri. Die Aufgabe: Zwei an einem Tisch. Und als sie
verschwinden, ist nichts mehr wie zuvor. Das Ergebnis: Dramen zwischen
Liebenspaaren, Streitgespräche, ausartende Kindergeburtstage
und Frühstück bei Morgenmuffeln zu Tisch.
III Kulinarische Forschungsreise
Das Speisen ist mit rituellen Handlungen verknüpft. Dieses wurde
den SchülerInnen im Übersee Museum durch die Vermittlung
verschiedener Zeremonien deutlich. Sie untersuchten ihre eigenen alltäglichen
Tischsituationen, fotografierten den heimisch gedeckten Tisch oder
aßen eine Woche auf Papier, das die Spuren ihres Essverhaltens
„aufsog”. Im Museum forschten sie zu unterschiedlichen
feierlichen Handlungen, wie der Hochzeitszeremonie in Ozeanien, dem
Mahalaya zu Ehren der Göttin Durga im Hinduismus und der Teezeremonie
in Japan, und lernten den die Abläufe der Zeremonien und die
Funktionen der Lebensmittel in den jeweiligen rituellen Handlungen
kennen. Die Forschungsergebnisse wurden in einem zeichnerischen Protokoll
festgehalten.
Die Herausforderung: eigene alltägliche rituelle Ausführungen
mit fremden zeremoniellen Handlungen in größeren Objekten
zu verbinden. |
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Das Team
Künstlerin, Nadine Jubin
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